Samstag, 10. Oktober 2015

Wissenswertes

Buenos Días mis amigos!

Heute soll es einmal weniger um ein genaues Ereignis gehen, sondern viel mehr um ein paar Informationen im Allgemeinen.

Zunächst einmal: so fern ich das nach reichlich zwei Wochen beurteilen kann, wurde dieses Land wohl nicht für mich geschaffen. Nun ja, oder seien wir etwas realistischer, ich nicht für dieses Land. Wer nach Costa Rica reist, ist ein großer Natur- und Tierliebhaber. Hier kommt man nicht wegen besonders schönes Städte her, sondern wegen der beachtenswerten Natur.
Nun weiß jeder, der mich ein bisschen kennt, dass ich nun nicht gerade das bin, was man einen ausgesprochenen Naturburschen nennt. In einer Stadt mit viel Beton und Glas, vielleicht noch ein bisschen Sandstein hier, ein paar Backsteine dort und der größtmöglichen Abwesenheit von Getier, da fühle ich mich wohl. In großen, lauten Menschenmassen untergehen, das ist meine Welt.
Nun ist Costa Rica das genaue Gegenteil. Es ist ein sehr dünn besiedeltes Land, auf meinem Berg ist es noch einsamer. Auf einer Fläche von 51.000 Quadratkilometern, ca. Niedersachsen, sind 5 Millionen Menschen zu Hause, ein Drittel davon in San José. Der Großteil des Landes ist grün, seien es die Berge oder das Flachland. Und überall wimmelt es von Tieren, ob nun Vögel, Kakerlaken oder Affen. Dieses Land beherbergt eine Vielfalt an Lebewesen und Pflanzen.
Das soll jetzt um Gottes Willen nicht den Eindruck erwecken, dass es mir hier schlecht geht. Ich bin trotzdem sehr glücklich hier zu sein. Es ist ein wunderschönes Land, wenn auch etwas anders als erwartet. Es wird vielleicht nicht so ein zweites zu Hause werden, wie es Taiwan ist, aber nichts desto trotz freue ich mich auf die kommenden Monate und bin gespannt, was mich erwarten wird. Ich wollte immer nach Lateinamerika, nun bin ich hier und jetzt muss ich mich der Herausforderung stellen. 

Mittlerweile habe ich mich an einiges gewöhnt, aber vieles versetzt mich immer noch in Angst und Schrecken. So zum Beispiel der Riesekäfer neulich in meinem Zimmer. Ich hatte beim Betreten des Raumes wie immer alle Wände sorgfältig gescannt und konnte beruhigt kein Tier entdecken. Bis ich die Tür schloss. Und da hing er an der Wand. Der Riesenkäfer. Als ich am darauffolgendem Tag meinem Chef ein Bild von dem Untier zeigte, lachte er mich nur aus. Was sei das doch für ein armes Tierchen. Ich fand ja eher, ich war arm dran! Das Tier hing da gemütlich in MEINEM Zimmer. Und es wäre doch gar nicht schmutzig, es habe sich aus der Natur nur in mein Zimmer verirrt. Großartig.
Jedenfalls nimmt man meine Angst hier nicht ernst. Ich werde bei meinem nächsten Stadtbesuch das Ganze dann wohl selbst in die Hand nehmen müssen und mir ein Insektenspray zulegen. 

Des Weiteren bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass die kleinen Häuser hier zwar etwas ungewöhnlich sind, das was mich aber wirklich irritiert sind die Gardinen. Es scheinen immer die gleichen zu sein und alle erinnern sie irgendwie an alte Jugendherbergen, kein fruchtbar und nicht einladend. 

Eine weitere Besonderheit der letzten Wochen war, dass der Vulkan geraucht hat! Klingt spannend, war aber wenig spektakulär. Ein Bild von dem Schauspiel findet ihr weiter unten. 

Ich hatte ja schon erwähnt, dass das Obst hier unglaublich gut ist. Meine Erfahrungschatz konnte ich nun erweitern. Die Melone hier ist DER WAHNSINN. Ich esse ohnehin schon gerne Melone, aber hier könnte ich tatsächlich den ganzen Tag nichts anderes essen, Wassermelone hier ist mindestens genauso gut, wie in Taiwan. Außerdem gibt es hier ganz besondere Litschis. Ich hätte zu gern ein Foto davon gemacht, habe es allerdings verpasst. Sie sind pink und sehen von außen etwas aus, wie ein Seeigel. Im Inneren sehen sie dann genauso aus, wie wir uns eine Litschi vorstellen, nur sehr viel größer und süßer.
Jetzt weiss ich gar nicht, ob ich schon einmal von den Kokosnüssen berichtet habe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, man trinkt hier unreife Kokosnüsse, das heißt das Innenleben ist nicht ausgereift. Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt. Es schmeckt überhaupt nicht nach Kokos, und es ist auch kein milchartiges Getränk, sondern mehr Wasser. Das ganze wird oft am Straßenrand verkauft, meist gekühlt, kann ich nur empfehlen. 

Ein Erlebnis, was schon etwas länger zurück liegt, ist der Besuch des Fitnessstudios in Turrialba. Gemeinsam mit Valentina habe ich an einem Spinning-Kurs mit anschließendem Cardiotraining teilgenommen. Ich war von entspanntem Radeln ausgegangen, doch ich sollte eines besseren belehrt werden. Allein das Spinning war schon unglaublich anstrengend aber das darauffolgende Krafttraining hatte es erst recht in sich. Alles in allem hat es aber sehr viel Spaß gemacht. Seit dem hatte ich leider noch keine weitere Gelegenheit gefunden den Kurs erneut zu besuchen, aber ich hoffe das es sich nächste Woche wieder einrichten lässt.
Anbei nun noch ein paar Bilder auch von der Lodge, damit ihr wisst, wo ich den eigentlich lebe. 

Liebste Grüße und ein schönes Wochenende!
Laura 


Eingang zur Lodge


Haupthaus

Der Vulkan qualmt!
Erneut der Blick ins Tal nach Turrialba vom Eingang aus...über den Wolken.

Weg in den Garten


Eines der wenigen schönen Insekten
Ich präsentiere: Das "Blatttier"
Man beachte die gigantische Größe im Vergleich zur Tür! Armes Tierchen...tzzz, arme Laura!


...um den Post mit etwas schönem abzuschließen :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen