Donnerstag, 21. April 2016

Buenos Aires

Argentiniens Hauptstadt hatte uns mit etwas trübem Wetter und niedrigen Temperaturen empfangen. Nachdem ich zwei Wochen in der costa ricanischen Hitze vor mich hingeschmort hatte, war ich von der Kälte doch sehr überrascht. Daran war ich nicht mehr gewöhnt. Im Laufe der Woche wurde das Wetter aber besser und wir konnte uns die Stadt auch mal bei Sonnenschein und im T-Shirt anschauen und waren nicht ununterbrochen mit der Regenjacke unterwegs. 
Wir waren in einem riesigen Hostel, mitten in der Innenstadt untergebracht, 10 Gehminuten vom Obelisken,  dem Wahrzeichen Buenos Aires' entfernt.
Ich kam schon recht früh in Argentinien an und verbrachte dann den ersten Tag damit im Hostel auf meine Freundin zu warten. Nach meiner 24 Stunden Reise konnte ich mich auch nicht aufraffen, schon mal allein durch die Stadt zu tigern. Allerdings bekam ich am Nachmittag dann auch schon Besuch. Unsere liebe Michelle, unsere chilenische Austauschschülerin, die vor nun fast vier Jahren ein halbes Jahr bei uns zu Hause gewohnt hat, studiert und lebt heute in Buenos Aires und hat sich dann auch kurz nach meiner Ankunft gleich auf den Weg gemacht mich zu suchen. Es war unglaublich schön, sie nach all' den Jahren wieder zu sehen. Es hatte sich nichts verändert. In den darauffolgenden Tagen haben wir uns noch oft getroffen, sei es zum Kochen oder zum Skypen mit Mama und Papa zu Hause. 
Wir besuchten das älteste Viertel Buenos Aires', la Boca und das dort heimische Stadion der Boca Juniors. (Bis dahin war uns dieses Fußballteam nicht bekannt. Schien wohl aber doch ganz berühmt zu sein). Wir schauten uns die Casa Rosada an, den Regierungssitz. Besichtigen ein Museum zur argentinischen Geschichte, wo touristenunfreundlich alles in Spanisch war. Natürlich ließen wir uns auch DAS Touri-Foto am Obelisken nicht entgehen. Ein Highlight war auch die Freewalk-Tour durch das Zentrum der Stadt, inbegriffen des Ricolete-Friedhofs. Ich glaube ich werde nie wieder einen anderen Friedhof besichtigen, weil es wahrscheinliche eh keinen gibt der beeindruckender ist als dieser mit seiner Vielzahl an Mausoleums-ähnlichen Bauten und Grabstätten. Am letzten Tag besuchten wir das Teatro Colon, ein sehr beeindruckendes Gebäude. Überhaupt ist Buenos Aires eine architektonisch sehr beeindruckende Stadt. Es gibt viele alte, sehr hohe Gebäude, sehr viel Sandstein und auf der anderen Seite moderne Wolkenkratzer. Mir persönlich hat ein bisschen ein Zentrum gefehlt. Die Stadt ist geprägt von vielen einzelnen Viertel mit ihrem Kern, aber der Stadt fehlt ein bisschen ein Zentrum, bzw. hab ich dieses nicht als solches wahrgenommen. Auch haben wir uns ein Abendessen in einem der besten Restaurants Südamerikas nicht entgehen lassen und haben neben guten argentinischem Steak und Wein auch Leberwurst genießen können. Allein das wäre den Besuch schin wert gewesen. Am schönsten fand ich Palermo, hat einen ähnlichen Charme wie die Stadt in Sizilien. Viele kleine Bars und Restaurants, wo sich das Jungvolk rumtreibt, bevor es weiter in die Clubs der Stadt zieht. In Argentiniens Hauptstadt ist es üblich erst gegen zwei zum Club aufzubrechen. Das war auch für uns sehr überraschend. Kurz vor unsere Abreise hatten wir uns dann noch den Puerto Madero angeschaut, ein wunderschönes Hafenviertel, was besonders am Abend sehr hübsch anzuschauen war. 

Sonntag morgen holte uns dann unser Shuttle samt unfreundlichem Fahrer ab und brachte uns zum Flughafen. Dort wurden dann noch die letzten Postkarten geschrieben und dann ging es auch schon mit dem Flieger über São Paulo nach Rio. 

Doch dazu mehr im nächsten Post.

Grüße vom Pool, 
Laura

Puerto Madero

Stadium La Bombonera

Teatro Colon

Friedhof Ricoleta

Floralis Generalis


Plaza de Mayo

Plaza de Mayo



Travelbuddies

Puerto Madero

Kathedrale 

Sonntag, 10. April 2016

Update

Ein müdes Hallo vom Flughafen in Panamá City!

Heute früh ging mein Flug nach Panama City und damit meine Zeit in Costa Rica endgültig zu Ende. Momentan befinde ich mich in der Transitzone und warte auf meinen Weiterflug nach Bogotá von wo aus es dann weiter nach Buenos Aires geht. Und da ich die letzten zwei Wochen durch mein geliebtes Tiquicia (so nennen die Ticos ihr Costa Rica) gereist bin, dachte ich nutze ich die 5 Stunden Aufenthalt um ein bisschen von meinen Erlebnissen zu berichten.
Am 25. April war mein offizieller Arbeitstag. Das Wocheende war ich dann allerdings auch noch im Hotel geblieben und hatte hier und da noch ein bisschen mit geholfen. So ganz hatte ich es nicht akzeptieren wollen, dass sechs Monate schon vorbei sein sollten. Dienstag in aller früh fuhren wir dann mit dem Bus Richtung San José und von dort an die Westküste nach Tamarindo. Die Busfahrt zog sich ewig, aber am frühen Abend erreichten wir das belebte Städtchen, um nicht zu sagen Klein-Amerika, endlich und fanden nach ein paar Umwegen auch den Weg zum Hostel. Es folgten vier entspannte Tage am Strand bei 38° Grad im Durchschnitt. Wir verbrachten viel Zeit am Wasser, dem einzig angenehmen Ort mit etwas Wind. Einen Tag leihten wir uns einen Roller und fuhren an der Küste entlang zu den verschiedensten Stränden. Guanacaste, so heisst die Region im Norden an der Westküste ist der trockenste Teil Costa Ricas und nicht zu vergleichen mit dem Bergklima, was ich in den letzten Monaten gewöhnt war. Neben Strandwanderungen haben wir auch eine kleine Kayaktour zu einer Insel im Meer gemacht und waren dann dort Schnorcheln. Ich war im Nachhinein doch sehr froh, dass wir uns nicht für die Tagestour im Kayak entschieden hatten. Mein Oberarmmuskeln waren dafür definitiv nicht in Form.
Sonntag fuhren wir dann gemeinsam zurück nach San José. Doch während mein Kollege von dort zurück ins Hotel fuhr, ging es für mich zum Arenal Vulkan. Dort verbrachte ich zwei Nächte im kleinen Ort La Fortuna. Im Nachhinein habe ich mich etwas geärgert, dass ich dort nur einen vollen Tag eingeplant hatte, aber gut. Den Tag nutze ich um zum berühmt berüchtigten Río Celeste zu fahren. Lustigerweise waren wir in der Gruppe alles Deutsche. Der Fluss ist wirklich so schön, wie mir zuvor alle Gäste in der Lodge gesagt hatten, nur unser Guide war nicht so der Hit. Als ich dann am Nachmittag an der Bar saß und mich ausruhen wollte, kam spontan ein Ire auf mich zu und fragte ob ich nicht mit einer bunt gemischten Gruppe zu heißen Quellen fahren wollte. Da ich nichts geplant hatte für den Abend sagte ich spontan zu und saß zehn Minuten später im Bus. Wir gingen dann noch gemeinsam Essen, doch danach machte ich mich auch auf den Weg in meinen Schlafsaal, da mich am nächsten Tag eine lange Reise erwartete. Mit dem Bus ging es weiter über San Ramon, nach Puntarenas, nach Jacó, ein Surferparadies, wieder am Pazifik, nur weiter mittig, als drei Tage zuvor Tamarindo. Ich lernte früh an der Bushaltestelle eine junge Amerikanerin kennen, die mich auf der Busreise begleitete. Ich finde es wirklich mutig, wie einige tatsächlich ohne jegliche Spanischkenntnisse allein durch Costa Rica touren. Da wirklich nicht viele Menschen Englisch können, frage ich mich ernsthaft, wie diese Menschen überleben. Hinzu kommt noch die schwerlcih erkennbaren Bushaltestellen, sodass auch ich manchmal planlos in der Pampa stand, mich aber immer durchfragen konnte, und immer am Ziel ankam. Ich frage mich ob die Amerikanerin wohl angekommen wäre, hätte sie mich nicht zufällig am Morgen getroffen...
In Jacó angekommen erwartete mich das bisher beste Hostel was ich je besucht habe. Es mutete eher wie ein Hotel an. Großer Pool, schöne Bar, Dachterasse, Küche, große Aufenthaltsräume, die Zimmer geräumig, Backpacker-freundliche große Schließfächer. Sogar die Betten haben sie da gemacht! Am ersten Abend lernte ich auch gleich zwei deutsche Junge Frauen kennen, sodass wir gemeinsam an der Bar Essen gingen und nach kurzer Zeit uns in einer bunt gemischten Gruppe von jungen Reisenden wieder fanden. Dieses Hostelflair ist einfach unbeschreiblich, wie schnell man dort mit anderen Backpackern in Kontakt kommt, sich austauscht, auch wenn man ohne Begleitung unterwegs ist, ist man niemals wirklich allein. Für den kommenden Tag hatte ich mir einen Surfkurs gebucht. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, der Kampf mit den Wellen und dem Salzwasser war allerdings doch sehr kräftezehrend, sodass ich den Nachmittag zum Ausruhen am Pool nutzte. Gut ausgeruht musste ich auch sein, denn an meinem letzten Tag fuhr ich früh mit dem Bus noch ein Stück weiter in den Süden in den bekanntesten Nationalpark Costa Ricas, Manuel Antonio. Um acht war ich im Park und rannte dann 3,5 Stunden über fast alle Wanderwege, beobachtete Affen, ein Reh, viele Echsen und allerlei anderes Kriechtier. Das alles bei tropischen Temperaturen. Ich war nur froh, dass ich schon früh zeitig da war und so die Mittagshitze umging. Am Nachmittag zurück im Hotel lieh ich mir noch mal ein Surfbrett aus und übte mit der anderen Deutschen noch ein bisschen individuell. Am Abend kochten wir dann gemeinsam und dann hieß es auch schon wieder Rucksack packen und Freitag früh zurück über San José nach Santag Cruz ins Hotel. Die letzten zwei Tage war ich also noch mal "zu Hause", habe Wäsche gewaschen und neu gepackt, mich von allen verabschiedet.

Und jetzt sitze ich hier am Flughafen, müde und sehr, sehr traurig. Die letzten sechs Monate gingen viel zu schnell zu Ende. Auch wenn ich am Anfang Berührungängste mit dem Land hatte, letztendlich war ich doch sehr sehr glücklich in Costa Rica. Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen wird. Jetzt könnte ich nicht mir Sicherheit sagen, ob meine Augen so klein sind, weil ich so müde bin, oder weil ich so viel geweint habe. Ich weiß, dass es richtig war, zu gehen, dass ein neues Abenteuer nur beginnen kann, wenn ich eins hinter mir lasse, und dass ja jetzt auch noch viele aufregene Dinge auf mich warten, aber deswegen tut der Abschied trotzdem sehr weh. Ich habe die Zeit in Costa Rica sehr genossen und werde mit Sicherheit zurück kommen. Trotz meiner zwei Wochen Reise jetzt am Ende habe ich immer noch nur einen Bruchteil des Landes gesehen.
Nun hoffe ich, dass ich morgen früh gut in Buenos Aires ankomme und dass ich auf dem Langstreckenflug etwas schlafen kann. Vielleicht hat sich bis dahin auch mein kleines Herz wieder etwas beruhigt,

Ich wünsche euch morgen einen guten Start in die neue Woche und werde mich sicherlich aus Argentinien wieder melden.

Laura

Reisebeginn und Playa Grande









Mit dem Motorroller durch Guanacaste 






Playa Conchal, Palya Flamenco und Playa Langosta 









Kayak Tour zur Insel Capitáno Suizo 





Río Celeste




Jacó und Manuel Antonio 






Auf ins nächste Abenteuer...