Sonntag, 20. Dezember 2015

3 Jahre


Drei Jahre ist es nun her, dass ich zur Weihnachtsfeier nach Taipei gefahren bin. 
Drei Jahre, dass ich den T-Shirt-Wettbewerb gewonnen habe, seit drei Jahren tragen Menschen auf der ganzen Welt MEIN T-Shirt.
Drei Jahre ist es her, dass ich als Wichtelgeschenk eine Tasse "Des Todes des Pudels" bekommen haben, mit zweit typisch brasilianischen Armbändern um den Henkel.
Seit drei Jahren, trage ich eines dieser Armbänder. Drei Jahre, Tag und Nacht.

Wer mich nach meiner Ankunft aus Taiwan gesehen hatte, weiß vielleicht, dass ich damals noch sehr sehr viele Armbänder hatte, die meisten musste ich ab machen. Behalten habe ich allerdings alle brasilianischen Bänder. Denn diese werden zusammen geknotet und nicht mehr abgemacht. So viele Knoten, wie man macht, so viele Wünsche hat man. Aber sie gehen erst in Erfüllung, wenn das Armband von alleine abgeht. Vier oder fünf dieser Armbänder sind in den letzten drei Jahren schon von allein abgegangen. Außer eins. Das gelbe Armband von der Weihnachtsfeier im Dezember 2012. Seit diesem Moment habe ich es immer getragen 1095 Tage und 1095 Nächte. Weder der Sportunterricht in der Schule, noch meine Wettkämpfe beim Tanzen und nicht einmal mein Abiball (und dazu hat es nun wirklich ÜBERHAUPT nicht gepasst) konnten mich dazu bewegen, dieses Armband zu zerschneiden. Denn anders könnte ich mich nicht davon trennen, dazu sitzt es viel zu eng an meinem Handgelenk.

Es ist weder besonders schön, noch kann ich sagen, dass ich es mit einer bestimmten Person verbinde, denn ich habe das Geschenk im Rahmen einer geheimen Wichtelrunde erhalten. Aber mittlerweile ist es ein Teil von mir. Viele haben sich in oder nach ihrem Jahr ein Tattoo stechen lassen. Da brauchte ich gar nicht, mein Armband ist genauso immer da, wie ein Tattoo. Es erinnert mich jeden Tag an das beste Jahr meines Lebens, zeigt mir jeden Tag, dass es noch ein zweites zu Hause für mich gibt. 

Ich fürchte mich vor dem Moment, wenn es doch einmal abgehen wird. Dann gehen zwar vielleicht meine Wünsche in Erfüllung (an die ich mich längst nicht mehr erinnere), aber ich glaube ich werde mich furchtbar nackt fühlen, ohne meine kleines gelbes Armband, welches ich seit 3 Jahren ununterbrochen am Handgelenk trage.

Mittlerweile habe ich nun neben dem gelben Armband und dem geflochtenem Armband von zwei meiner besten Freunde aus dem Austausch (welches ich allerdings des öfteren über meine Handgelenk abgestreift habe), noch ein neues Armband aus Panama. Ich bin gespannt, wie lange dieses mich begleiten wird.


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