Montag, 28. März 2016

Meine Geschichte - 1001 x

Hallo, herzliche Willkommen im Hotel Guayabo Lodge!

Ach, man spricht hier Deutsch! Das ist ja eine Überraschung!

Ja, richtig... ich bräuchte hier bitte einmal Check-In und -Out-Datum, einen Namen und eine Passnummer.

Wo haben Sie denn so gut Deutsch gelernt? 


Was denken Sie denn? Sehe ich so aus, als käme ich von hier?

Mhh, ja, also...

Ich komme aus Deutschland :) 

Ach nein! Und wie sind Sie hier gelandet? 


Ich nehme an wie Sie mit dem Flugzeug. 


Hahaha, aber was machen Sie hier? Soziales Jahr? 

Ich mache hier ein sechsmonatiges Praktikum. 


Und wofür?  Studieren Sie Hotellerie?

Nein nein, ich habe noch nicht mit dem Studium angefangen. Ich bin letzten Sommer erst mit der Schule fertig geworden und wollte vor dem Studium noch mal ins Ausland, mein Spanisch verbessern und schauen wie es im Hotel so läuft.


Und danach wollen Sie aber in die Tourismusbranche? 

Nein, ich werde wohl Internationale Beziehungen studieren. Prinzipiell gefällt mir das Leben im Hotel nach wie vor und ich möchte am Ende gern im Hotel landen, aber vielleicht sehe ich das in 10 Jahren anders und da möchte ich dann gern noch ein paar Optionen mehr haben.


Aber wie sind Sie denn nun augrechnet hier gelandet, so weit ab vom Schuss? Haben Sie sich Costa Rica speziell ausgesucht?

Nein, es war viel mehr Zufall, dass ich hier gelandet bin. Für mich stand nur fest, dass ich ein Praktikum im Hotel machen wollte und das in Lateinamerika, da mir das Spanisch in Spanien nicht gefällt. Ich wollte allerdings auch keine Organisation dafür bezahlen, dass ich dann anderswo für umsonst arbeite. Also bin ich zu einer Hotelakademie in Dresden, da komme ich her,...


Sie kommen aus Dresden? Das hört man aber nicht, dass Sie aus Sachsen kommen! Es gibt doch Sachsen, die Hochdeutsch können! 

Ja genau, ich komme aus Sachsen. Auf jeden Fall bin ich zu der Hotelakademie und habe gefragt, wie denn das so möglich ist mit Praktika vor dem Studium. Sie konnten mich nun nicht direkt vermitteln, da ich ja kein Student der Hochschule war, aber eine sehr nette Dame hatte mir drei Adressen genannt, wo sie wusste, dass schon Studenten da gewesen sind und es ihnen gut gefallen hat. Ich habe dann nix weiter getan, als die drei Adressen angeschrieben und hier hat Pedro mir geantwortet, dass ich gerne kommen kann und dann meinte ich so: "Auf gehts, ich komme!" Es hätten drei beliebig andere Adressen sein können, die mir diese nette Dame gegeben hat. 


Das ist ja interessant! Dann weiterhin noch alles Gute! 

Vielen Dank! Zu Ihrem Zimmer geht es hier entlang. Lassen Sie mich wissen, wenn ich sonst noch was für Sie tun kann. 



So oder ähnlich hat diese Konversation in den letzten 6 Monaten fast täglich statt gefunden. Die verschiedensten Gäste haben mich gefragt, was ich hier mache, wo ich her komme, was ich noch vor habe. Da ich meine Geschichte nun so vielen fremden Leuten erzählt habe, dachte ich, ich lasse euch auch daran Teil haben, auch wenn die meisten sie sicherlich schon einmal gehört haben.

Hier mit verabschiede ich mich jetzt auch in den Urlaub. Ich werde heute Abend noch ein bisschen im Restaurant helfen, und dann ist mein Praktikum endgültig vorbei. (Mein offiziell letzter Arbeitstag war schon Freitag, aber so richtig wollte ich es noch nicht akzeptieren, dass meine Zeit hier vorbei ist.)Morgen früh geht es für eine Woche an die Westküste und dann noch 5 weitere Tage durchs Land. Ich bezweifle, dass ich es in dieser Zeit schaffen werde, mich zu melden, aber ich werde auf jeden Fall noch mal ein Lebenszeichen von mir geben, bevor ich am 10.04. nach Buenos Aires fliege und das Kapitel Tiquisia abschließe.

Bis ganz bald!

Laura

Ohne jemanden neidisch machen zu wollen...^^

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen