Freitag, 11. März 2016

Me enamoré

Du lagst nicht auf meinem Lebensweg, ich habe dich nicht mal ausgesucht, und trotzdem habe ich mich in dich verliebt. 
Du hast mir gezeigt, wie das Leben auf der anderen Seite der Welt aussieht. Du hast mich über mich hinaus wachsen lassen, hast mich einmal mehr daran erinnert, dass der Mensch nur ein Gewöhnungstier ist. Du hast mich gelehrt, was es heißt im Moment zu leben, hast mich einen Gang runter schalten lassen. Das haben so viele versucht und du hast es geschafft. Mit dir habe ich gelernt grundlos glücklich zu sein, du hast mir beigebracht, meine Angst zu überwinden und mich ohne groß nachzudenken in ein Abenteuer zu stürzen. 
Ich laufe durch deine Straßen, deine Täler, über deine Berge, fühle deinen warmen Sand zwischen meinen Zehen, deinen Wind in meinem Gesicht, fliege durch deine Lüfte, kann mich an deiner Schönheit nicht satt sehen.
Ich grüße deine Menschen, sehe neugierig lächelnde Augen hinter ernsten Masken. Ich bin ein Fremder in deinem Reich und trotzdem hast du mich aufgenommen in deiner Mitte. Ich gehöre hier nicht hin, dass sieht man mir von Weiten an. Ich habe eine lang Zeit gebraucht, mich auf dich ein zu lassen, musste erst lernen dich zu lieben. Jetzt möchte ich dich nicht mehr verlassen. Möchte das Gefühl von Freiheit und Zufriedenheit nicht aufgeben, es konservieren und für immer behalten. Ich möchte noch so viel von dir sehen, so viel mit dir erleben. Bei dir habe ich die Freiheit gefunden, die ich brauche und die Zuneigung, die ich vertrage.  Du hast mir dir Möglichkeit gegeben zu fliegen und zu fallen, zu wachsen und zu lernen. Zu lernen über dich und über mich.
Du bist nicht meine Heimat, bist kein zweites zu Hause wie Taiwan. Wirst es niemals sein. Aber du hast einen Platz in meinem Herzen, der dir immer gehören wird. Auch wenn der Abschied nicht leicht fallen wird, muss ich dich verlassen. Es warten andere Orte, die es zu entdecken gilt, neue Abenteuer, neue Menschen, neue Geschichten, die es zu schreiben gilt. So ist das, wenn man ein Flugzeugt statt eines Herzens in der Brust hat. 
"Es reißt dich fort von Ort zu Ort. Du weißt nicht mal warum.  Im Winde klingt ein sanftes Wort, schaust dich verwundert um." (gelesen im Gasometer Leipzig, Winter 2015)
Aber ich bin noch zu jedem Landeplatz zurück gekommen, hab noch keinen vergessen. Es war der Zufall, der mich zu dir gebracht hat, die Neugier, die mich dich hat lieben lernen und es ist das Fernweh, was mich weiter treibt. Das unbändige Verlangen nach dem Unbekannten. Das gleiche Fernweh, was mich in den Flieger hat steigen lassen, der mich zu dir gebracht hat. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Ich werde wieder kommen. Irgendwann. 

Te amo, Costa Rica.  


Noch ein paar Eindrücke vom Canopy gestern: 




via instagram



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