Freitag, 6. Mai 2016

2 Jahre, 9 Monate, 3 Wochen, 6 Tage

1031 Tage, 147 Wochen und 2 Tage

...ist es her, dass ich meinen lieben Freund Wellington nicht gesehen habe. Während meines Austausches in Taiwan, kam er zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres an meine Schule. Von da an verbrachten wir jeden Tag zusammen und wurden die engsten Freunde. 
Nach nun fast drei Jahren habe ich es endlich geschafft, ihn in Brasilien, in Belo Horizonte zu besuchen. Nachdem mein Praktikum zu Ende war und ich ohnehin noch reisen wollte, hielt ich es für angebracht, ihn gleich von hier aus zu besuchen, wenn ich doch schon einmal da bin.
Nach einer wunderschönen Woche in Rio flog ich am Sonntag also nach Belo Horizonte um Wellington und seine Familie zu besuchen. Die anderthalb Wochen vergingen viel zu schnell. Wir hatten uns viel zu erzählen, haben viel gelacht, es hatte sich nichts zwischen uns verändert. Wir haben uns seine Stadt angeschaut, er hat mich mit zur Uni gekommen, wir haben uns das Stadion angeschaut, in dem Deutschland 7:1 gewonnen hat, wir haben viel Zeit gemeinsam mit seiner Schwester und seiner Mama verbracht, die sich beide rührend um mich gekümmert haben. 
Ich habe die Zeit sehr genossen, gemeinsam mit meiner zweiten Hälfte, meinem Seelenverwandten. Zum Abschied hat er mir folgende Zeilen geschrieben: 

Ok, now imagine you're an exchange student and although you may be having the best time of your life, you're also passing through some hard times, some language issues, culture shock, homesick and so on. Wouldn't it be awesome to have someone to help you carry those heavy rocks? Well, I can tell it is because I've had you.
Ohoms (Other Half Of My Soul), it was awesome having you here, those 10 days passed just as fast as those 5 months we were together in Taiwan and isn't it strangely great that nothing changed between us in those 3 years? How the points on our hands and also our personality complete so well each others  I truly believe that no distance nor time will split us up because 吳威林加佳 just can't be separated, and whoever said that soulmate is the one you're going to get married or that love is something physical is very stupid"ish", because I really love you, my friend and soulmate.
 I truly believe that no distance nor time will split us up because 吳威林加佳 just can't be separated, and whoever said that soulmate is the one you're going to get married or that love is something physical is very stupid"ish", because I really love you, my friend and soulmate.To end up in criminal minds style:
"Our universe grants every soul a twin—a reflection of themselves—the kindred spirit – And no matter where they are or how far away they are from each other—even if they are in different dimensions, they will always find one another. This is destiny; this is love." Julie Dillon

Ok, stell' dir vor du bist ein Austauschschüler und obwohl du vielleicht die Zeit deines Lebens hast, kann es passieren, dass du auch schwere Zeiten durchlebst, Sprachprobleme hast, einen Kulturschock hast, an Heimweh leidest und so weiter. Wäre es da nicht großartig jemanden zu haben, der einem hilft, diese Last zu schultern? Nun, ich kann sagen: Es ist großartig, denn ich hatte dich.
Ohoms (Other Half Of My Soul - Andere Hälfte meiner Seele), es war toll dich hier zu haben. Diese 10 Tage verflogen genauso schnell wie die 5 Monate, die wir zusammen in Taiwan verbracht haben. Ist es nicht verrückt, dass sich in den 3 Jahren nichts zwischen uns verändert hat? So wie die Leberflecken in unseren Handflächen vervollständigen sich auch unsere Persönlichkeiten. Ich glaube ernsthaft, dass keine Zeit und keine Entfernung uns trennen kann, denn 吳威林加佳 (das sind unsere chinesischen Namen zusammen geschrieben, denn seine letzte Silbe seines Namens, ist mein Nachname und damit die erste Silbe meines Namens) kann einfach nicht getrennt werden. Wer auch immer gesagt hat, Seelenverwandte wären diejenigen, die sich später heiraten oder die meinen, Liebe wäre immer mit etwas physischem verbunden, der war schon etwas dumm. Denn ich liebe dich wirklich, meine Seelenverwandte, mein Freund.
Um im Criminal Minds Stil zu enden (meine Lieblingsserie haben wir in den letzten Tagen oft gemeinsam geschaut): "Unsere Universum verspricht uns einen Seelenverwandten- ein Spiegel ihrerselbst - ein verwandter Geist - und egal wo sie sind oder wie weit sie voneinander entfernt sind, selbst wenn sie in verschiedenen Dimensionen sind, sie werden immer zu einander finden. Das ist Schicksal, das ist Liebe." Julie Dillon 

Und so haben wir uns gefunden, er aus Brasilien, ich aus Deutschland, kennen gelernt haben wir uns in Taiwan. Ich freue mich schon jetzt darauf, Wellington irgendwann in Deutschland begrüßen zu dürfen. Ich weiß nicht wann und wo wir uns wieder sehen werden, aber ich weiß, dass wir uns wieder sehen werden. 

Nun heißt es erst einmal wieder Rucksack packen und den Weg Richtung Heimat anpeilen. Mehr als sieben Monate habe ich 4 verschiedene Länder bereist, viel erlebt, sehr viel gelernt, tolle Menschen kennen gelernt. Ich komme mit vielen tollen Erinnerungen im Gepäck zurück. Bin aufgeregt, auf das was kommt, traurig, über das was ich zurück lasse und unsicher, ob es das richtige ist, was ich tue. So sehr das Flugzeug in meiner Brust gern weiter reisen möchte, der Vernunftsmensch in mir weiß, dass es Zeit ist, nach Hause zurück zu kehren. Zumindest für eine Zeit lang. Im Oktober steht schon das nächste Abenteuer vor der Tür. Und meinen großen roten Rucksack, den lass' ich lieber gleich gepackt, die nächsten Reisepläne formen sich schon in meinem Kopf. Wie jedes Mal fällt mir das Heimkommen schwer, aber ich muss einsehen, dass man ein neues Abenteuer nur dann beginnen kann, wenn man ein altes hinter sich lässt. In einem meiner Lieblingslieder heißt es "Ein zahmer singt von Freiheit, ein wilder Vogel fliegt. [...] Alles glänzt, was ab jetzt vor mir liegt." Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt...

Laura


 Wellington und ich - Wu Wei Lin Jia Jia







Stadion Mineirão


Man könnte in Anbetracht des Ortes meinen, ich würde jemanden (die brasilianische Fußballmannschaft, 7:1) auslachen, aber ich habe tatsächlich über einen blöden Spruch
 von Wellington gelacht

Wellington, seine Mama und ich


Von diesem Fußball heißt es, er wäre mit jedem Tor, was die deutsche
Mannschaft bei besagtem Spiel geschossen hat, gewachsen. 
 
Wellington, seine Schwester und ich


Ein zahmer singt von Freiheit, ein wilder Vogel fliegt...


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