Montag, 1. Februar 2016

Wieder auf Mission

Hallo ihr Lieben, 

nachdem ich im vergangenen Jahr einen ersten Kontakt zu zwei Rotary Clubs in San José und in Caratgo aufgenommen hatte, bot sich mir letzte Woche die Möglichkeit, die beiden Clubs erneut zu besuchen und die Wimpel, die mir der Rotary Club Freital hat zukommen lassen, zu übergeben. Mit dem Bus ging es wieder durch Urwald, über Fluss und Berg nach Cartago und von dort weiter nach San José. Ich wurde wieder sehr herzlich in Empfang genommen und konnte auch zwei junge Frauen von RotarAct wieder sehen, die ich bereits bei einem Treffen im Dezember kennen gelernt hatte. Der Rotary Club in San José arbeitet der Zeit an einem Projekt zur deutsch-costaricanischen Freundschaft. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges hat Costa Rica auch Deutschland den Krieg erklärt, allerdings kam es nie zu einem offiziellen Frieden. Das möchte man nun nachholen und in diesem Rahmen einen Park kreieren. Aus diesem Grund sucht der Rotary Club San José Kontakt zu Clubs in Deutschland. Noch ist das Projekt in den Anfängen, aber vielleicht lässt sich ja noch eine engere Zusammenarbeit aufbauen. 

Nach einem leckeren Mittagessen verbrachte ich den Nachmittag in San José, besuchte das Mueseo Nacional (was recht enttäuschend war, die beiden Museen, die ich bei meinem letzten Besuch in der Hauptstadt besichtigt hatte, waren doch deutlich interessanter) und verbrachte auch wieder etwas Zeit in meinem liebsten Kaffeeladen. Als ich mich dann auf den Weg nach Cartago machte, viel mir wieder ein Mal mehr auf, was für eine volle Stadt, San José doch ist. Auch kein Wunder, wenn sich ein Drittel der Bevölkerung des ganzen Landes hier konzentriert. Hinzu kommen noch die vielen Pendler (als ich in San José aufbrach, fuhren gleich drei große Busse Richtung Cartago, sprich drei mal die gleiche Linie, alle voll besetzt). Es scheint als wäre in San José 24 Stunden Rushhour. Auch ist das Verkehrssystem etwas seltsam, gibt es zum Beispiel sehr sehr viele Einbahnstraßen und es kann ewig dauern, bis man am Ziel ankommt, obwohl man sich schon seit zehn Minuten in unmittelbarer Nähe befindet. Auch ist es nicht ungewöhnlich Motorradfahrer immer in kurzer Kleidung zu sehen, oder Radfahrer ohne Helm und Licht durch den dreispurigen Kreisverkehr fahren. Mir wär' das ja nicht geheuer...
Trotz Stau bin ich am Abend pünktlich in Cartago angekommen und konnte auch dort den Wimpel übergeben. Im Anschluss an die Tagesordnung fand eine, nennen wir es mal "Gebetsrunde" statt. So ganz habe ich es nicht verstanden, es wurde nur viel und schief gesungen und ständig die gleichen Sätze wiederholt. Vor lauter Beten hatte ich am Ende nicht nur das Abendessen verpasst, sondern auch den Bus, sodass ich eine Stunde auf den nächsten Warten musste. Da hätte ich auch noch zum Essen bleiben können. Nun ja. 
Nichts desto Trotz war es wieder sehr schön, die Rotary Clubs zu besuchen, sie haben sich auch wirklich darüber gefreut. Der Februar wird für mich sehr voll und anstrengend, aber vielleicht habe ich im März noch mal die Chance vorbei zu schauen. 
Seit meinem Austauschjahr ist mir der internationale Austausch, sei es an Kultur, Bräuchen oder Sprache sehr wichtig. Ich möchte mein Leben gern dahin gehend gestalten, dass es dem interkulturellen Miteinander dient, möchte andere Kulturen kennen lernen und meine eigene angemessen vertreten, möchte dazu beitragen, dass die Menschen sich verstehen, einander kennen lernen und akzeptieren. Doch dazu muss man eben auch auf einander zu gehen. Ich glaube Rotary bietet dafür die optimale Plattform. 
Ich schätze den Rotary Club Freital nicht nur personell, d.h. all' die vielen netten Menschen, die sich selbstlos um das Wohlbefinden anderer kümmern, sondern bin auch sehr begeistert (u.a. weil ich es auch selbst erfahren durfte) von dem Engagement für die Völkerverständigung, besonders unter Jugendlichen, sei es der Jahresaustausch oder das alljährliche internationale Jugendlager im Sommer. Ich finde es wichtig, dass vor allem junge Menschen mit einem internationalen Bewusstsein und gegenseitigem Verständnis aufwachsen. Ich glaube, dass wird unserer Generation in Zukunft vieles erleichtern, wenn wir offen aufeinandern zu gehen. Ich hoffe, dass ich u.a. durch meinen Kontakt hier zu den beiden Rotary Clubs und zu RotarAct einen kleinen Beitrag zum kulturellen Austausch und der internationalen Freundschaft beitragen kann. 

Ich werde am Freitag für eine Woche nach Panama fliegen und mich dann danach bestimmt wieder melden!

Bis dahin,
Laura 

In der Hauptstadt

Club Unión - Dort trifft sich der RC San José


Links die Präsidentin des RC San José,
links und rechts von mir zwei Mitglieder von RotarAct 

Riesenschmetterlinge im Museo Nacional

Wimpelübergabe beim RC Cartago, ebenfalls mit der Präsidentin



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